Im September 2021 melden sich zahlreiche Bremer Bürger bei der Landesjägerschaft Bremen, dass sie den Waschbären bei sich auf dem Grundstück haben oder sogar am Haus beobachteten. In einem Fall drang ein Waschbär in einen Hühnerstall ein und tötete bzw. verletzte die darin gehaltenen Hühner. Es gibt Videoaufnahmen, die zeigen, wie Waschbären sich nachts über Gartengrundstücke bewegen. Andere konnten nur mit Hilfe einer Harke vom Grundstück gedrängt werden. Andere klettern auf Hausdächern herum. Die Meldungen erreichen uns aus ganz Bremen.
Was bedeutet das?
Hauseigentümer und Kleintierhalter sollten auf der Hut sein. Dringen Wascbären in Häuser ein oder in die Gehege von Kleintieren hat das immer üble Folgen. Ebenso für die Singvogelwelt im Garten und die Amphibien an unseren Gewässern.
Wer kann helfen?
Unsere Stadtjäger sind für die Jagdausübung in der Stadt ausgebildet und autorisiert. Sie können durch den Einsatz von Lebendfallen oder mit einer kleinkalibrigen Waffe dem Eindringling auf den Pelz rücken.
Was ist zu tun?
Melden Sie sich bei der Landesjägerschaft unter info@lj-bremen.de unter Angabe Ihres Namens mit Adresse und Telefonnummer. Wir setzen uns mit Ihnen in Verbindung. Füttern sie auf keinen Fall die Waschbären. Sie gehören nicht in unsere Umwelt und haben einen schädlichen Einfluss auf viele geschützte Tierarten.
Im September 2020 beobachteten die Jäger im Schutzgebiet des Bremer Blocklandes erstmals fünf Jungwaschbären mit der dazugehörigen Fähe. Im Frühjahr 2021 verschwanden zwei langjährige Graureiherkolonien aus dem Gebiet ohne Nachwuchs aufzuziehen. Die Anzahl der hiesigen Kormorane ist ebenfalls schlagartig gesunken. Die Anzahl der gefangenen Waschbären steigt hingegen von Jahr zu Jahr. Aus der Stadt Bremen kommen immer mehr Meldungen von Waschbärsichtungen. Wir erleben im Land Bremen jetzt die Invasion des Waschbären. Der Waschbär wird in der Liste der EU unter den invasiven Arten geführt, die sehr schädlich sind und bejagt werden müssen.
Der Waschbär ist ein Neozoon und wurde ab Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland durch Auswilderungen und Gehegeausbrüche eingebürgert. Seit dem hat er seinen Siegeszug von Südost nach Nordwest begonnen und ist in weiten Teilen Deutschlands als sehr häufiger Vertreter - und fast überall in Deutschland zumindest häufig bis gelegentlich anzutreffen. Während er in Bremen noch selten oder eher unbemerkt auftritt haben andere Bundesländer wie bspw. Hessen mit eienr echten Plage zu tun. In Bremen gibt es bisher immer wieder Einzelbeobachtungen von Waschbären.
Der Waschbär versucht in Gebäuden Unterschlupf zu finden. Er dringt in Garagen und Schuppen ein und sucht in Unrat Unterschlupf und nach Nahrung. Er verwüstet Dachböden, reißt die Dämmung aus den Decken heraus und verschmutzt diese durch Urin und Kot. Er plündert Mülltonnen und kommt durch Katzenklappen und offene Türen auch ins Haus. Die Schäden sind größer als die bei Marderbefall. Dabei ist der Waschbär ein sehr geschickter Kletterer.
Im Prinzip sind alle Maßnahmen, die man gegen Marderbefall zu treffen hat, hier auch anzuwenden. Waschbären kommen über Bäume und Büsche auf das Hausdach. Sie können aber wegen ihres ausgesprochen geschickten Klettervermögens ohne Probleme an Dachrinnenfallrohren auf das Dach gelangen und finden hier oder an anderre Stelle leicht einen Einschlupf in das Gebäude, wenn es nicht richtig abgedichtet ist. Stutzen Sie auch Rank- und Kletterpflanzen. Machen Sie es dem Waschbären unattraktiv und ungemütlich. Mülltonnen werden gern geplündert. Merken Sie dies verschließen Sie Ihre Mülltonnen und entfernen Sie Unrat und alternative Nahrungsquellen. Waschbären lieben Süßes, Beeren und Früchte. Bitte lesen hierzu die Tipps unter "Marder - was tun?" Diese gelten hier ebenso.
Ist der Waschbär erst einmal im Haus und haben Sie alle unter "Marder - was tun?" genannten Maßnahmen ergriffen und bleiben damit erfolglos, wenden Sie sich auch in diesem Fall an einen der Stadtjägermeister im Land Bremen, ohne damit viel Zeit zu verlieren.
Genau wie beim Steinmarder dürfen Sie den Waschbären nicht selbst jagen oder ihm mit Fallen nachstellen. Dies darf nur ein Jäger tun. Auch ist es ratsam, den eigenen Hund nicht unbedingt auf den Waschbären loszulassen, denn Waschbären sind sehr wehrhaft und so manche Auseinandersetzung ist für den Hund tödlich verlaufen.