Die Geschichte der Jagd ist so alt wie die der Menschheit selbst. Über viele Generationen haben sich vielfältige Erfahrungen und eine ausgeprägte Jagdkultur entwickelt. Die Anwendung und Weitergabe dieses Wissens in Form von Ausbildung und Schulungen und die lebendige Jagdkultur ließ und läßt unsere praktizierte Jagd in Deutschland international als vorbildlich erscheinen.
Tatsächlich sind wir Jäger aber heute mit sich sehr schnell wandelnden gesellschaftlichen, politischen und ökologischen Rahmenbedingungen konfrontiert, die unser Tun und Handeln in Frage stellen oder im Wesentlichen beeinflussen. Jagdkultur heute heißt in unseren Augen das Bewahren der Werte bei offener Kommunikation ins Umfeld bei möglichst klarer und selbstbewußter Definition der eigenen Standpunkte. Gerade unsere Landesjägerschaft als Jagdorganisation im städtisch geprägten Umfeld ist hier in besonderer Art und Weise gefordert.
Marcus Henke
Vizepräsident LJB e.V.
Es gibt viele Aussagen über unsere Jagdkultur, aber nur wenige haben den Sachverhalt so gelungen getroffen wie Dr. Günter Millahn, Oberforstmeister i.R., der im Folgenden zitiert wird:
" Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit,gekennzeichnet durch die Entwicklung von Biotechnologie und Informationstechnik.In allen Lebensbereichen treten in rascher Folge Veränderungen ein, begleitet von neuartigen Geistesströmungen, die besonders uns ehemaligen DDR-Jägern nicht immer opportun und verständlich sind, während die westdeutsche Jägerschaft schon lange in den neuen Zeitgeist ihrer Gesellschaft hineingewachsen ist.
Auch die Jagd von heute wird von neuen geistigen Umtrieben nicht verschont.
Zu keiner Zeit in der Jagdgeschichte waren Jäger und Jagd von ihrem gesellschaftlichen Umfeld so abhängig wie heute. Ihr Umfeld zu ignorieren, hieße für unsere Jägerschaften sich als gesellschaftliche Randgruppe zu isolieren und als solche aus dem Wettbewerb derübrigen Landnutzer verdrängt werden zu können."
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