Untersuchungen zum Raum-Zeitverhalten des Rotfuchses sowie Entwicklung eines Drohnenträgersystems zur effizienten Tiererfassung und Datenübertragung im Rahmen eines Prädatorenmanagements im Bremer Blockland
Projektdaten
Projektleitung: Apl. Professorin Dr. Ursula Siebert, Institut f. Terr. und Aquat. Wildtierforschung
Wiss. Bearb.: Dipl.-Biologe Ulrich Voigt
Förderer: Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Freie Hansestadt Bremen, Verein der Förderer des Instituts für Wildtierforschung
Projektdauer: Dezember 2016
Unterstützung: Landesjägerschaft Bremen e. V.
Dieses Projekt, welches in enger Zusammenarbeit mit der Landesjägerschaft Bremen e. V. konzeptionell vorbereitet worden ist, zielt darauf ab, die Grundlagen für ein besseres Verständnis des lokalen Prädationsgefüges im Bremer Blockland zu bilden, um dadurch die Voraussetzungen für eine effiziente Verminderung des Prädationsdruckes auf bestimmte Zielarten von Wiesenbrütern und des Niederwildes zu schaffen.
Die Erforschung der Verlustursachen bei Gelegen und Jungtieren, insbesondere die durch Prädation bedingt sind, ist aber zwingende Voraussetzung für eine Umsetzung in den praktischen Schutz der Zielarten und muss zu Beginn des Projektes im Vordergrund stehen. Zur Bewertung des Einflusses ist es nicht ausreichend nur Populationsdichten von Beutetieren und Prädatoren gegenüber zu stellen. Das Verstehen der Verlustmechanismen oder auch das „Wer, Wann, Wie und Wo“ der Prädation ist der einzig sinnvolle zielführende Ansatz. Die auf wissenschaftlichen Grundlagen basierenden Erkenntnisse können in praktische Maßnahmen in einem geplanten weiterführenden Projekt umgesetzt werden, wie z.B. in eine gezielte und effektive Prädatorenbejagung in Kombination mit geeigneten Habitatverbesserungsmaßnahmen.
GPS-Tracking von Füchsen
Im Fokus der Untersuchungen steht dabei der Fuchs als Hauptprädator bei vielen Wiesenbrüter- und Niederwildarten. Im Rahmen dieses Projektes werden Füchse gefangen und mit GPS-Trackingsendern versehen, um das Raum-Zeitverhalten insbesondere zur Brut- und Aufzuchtzeit von Wiesenbrütern zu analysieren.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit bedingen in erster Linie die vorhandenen Nahrungsressourcen in Qualität und Quantität sowie Störungen das jeweilige Verhaltensmuster, das sich mittels dieser modernen Technik nahezu lückenlos aufzeichnen lässt.
Fragestellungen:
Wie nutzten Füchse den Raum des Bremer Blocklandes im Jahresverlauf, insbesondere im Frühjahr während der Lege-, Brut- und Aufzuchtphase verschiedener Arten von Wiesenbrütern und des Niederwildes?
Lassen sich bestimmte, regelmäßige Verhaltensmuster in Raum und Zeit erkennen?
Gibt es Überschneidungen zwischen den Aufenthaltsbereichen bzw. exakten Tracks von Füchsen und den Neststandorten von Wiesenbrütern?
Quelle: Tierärztliche Hochschule Hannover
Entwicklung eines Drohnenträgersystems
Mit diesem Projektteil ist die Hochschule Bremerhaven unter Leitung von Prof. Dr. Karsten Peter befasst. Die Drohe soll verschiedenen Aufgabenstellungen dienen. So soll sie als ein Trägeresystem für Empfängertechnologie für besenderte Wildtiere genutzt werden, der Dokumentation und Aufklärung dienen wie auch unter dem Einsatz hochauflösender Wärmebildsysteme das Auffinden von Wiesenvogelnestern oder Rehkitzen vor der Mahd ermöglichen. Das einzigartige Fluggerät, welches über verschiedene Eigenschaften verfügt, die bei marktüblichen Modellen nicht gefunden werden können, ist kurz vor Einsatzfähigkeit. Es laufen im Februar 2016 die letzten Testflüge. Weitere Informationen werden hier in Kürze veröffentlicht.
Die vorgenannten Projekte greifen inhaltlich eng ineinander und werden in enger Abstimmung mit dem auf den Bremer Schutzgebietsflächen stattfindenden BUND-Gelegeschutzprogramm durchgeführt.
Wir bedanken uns für die Unterstützung und Förderung bei:
Umweltbehörde des Landes Bremen (2014 - 2015)
Ohne diese Unterstützungsleistungen ist eine Durchführung des Prädatorenmanagements aus rein ehrenamtlichen Kräften und Mitteln der Landesjägerschaft Bremen e.V. unmöglich.
Weiter bedanken wir uns bei den zahlreichen Jagdausübungsberechtigten der Reviere Hollerland, Oberblockland, Niederblockland 1, Eigenjagd Flothmeyer, Niederblockland 2 und 3 sowie Walle-Gröpelingen-Oslebshausen, die teils weit über den normalen ehrenamtlichen Einsatz hinaus über viele Jahre den Projekterfolg erst möglich gemacht haben.