Die Landschaft in der wir leben ist vom Menschen gemacht. Wir nennen das Kulturlandschaft. Diese Landschaft ist durch uns Menschen ständigen Veränderungen unterworfen, mit denen einige Wildtiere besser und andere schlechter zurechtkommen. Zum Schutz der Tiere gibt es heute Schutzgebiete, in denen diese Veränderungen erschwert werden. Auch wir Jäger helfen den Wildtieren durch eine möglichst naturnahe Gestaltung unserer Jagdflächen. Es ist aber gerade diese Kulturlandschaft, die uns im Land Bremen eine hohe Dichte und Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen bietet. Der enge Mix aus verschiedenen naturnahmen Flächen mit Land und Wasser, aus landwirtschaftlichen Grünlandflächen und aus Siedlungsflächen mit ihren Gärten schafft viele unterschiedliche Lebensräume auf enger Fläche mit einer hohen Dichte an wertvollen Grenzlinien. Diese Grenzlinien zeichnen sich durch ein besonders hohe Artenvielfalt aus. So haben wir hier in Bremen heute eine sehr reiche Tier- und Pflanzenwelt mit einer hohen Individuendichte.
Für viele Bewohner Bremens, die in dicht bebauten Stadtvierteln leben, ist es kaum vorstellbar. Tatsächlich kommt es seit einigen Jahren im Stadtgebiet Bremens vermehrt zum Auftreten von Wildtieren, und das in unserer unmittelbaren häuslichen Umgebung. Besonders stark vermehrt haben sich die Marder, aber auch die Population von Füchsen, Rabenkrähen, Ringeltauben, Stockenten und Kaninchen im Stadtraum (zwischen den Seuchenzügen der Myxomatose und der China-Seuche) hat zugenommen. Ursachen dafür sind neben milden Wintern hauptsächlich die zunehmend naturnah und vielflätig strukturierten Gärten, Grünflächen und Parks, die heute viel Deckung und Nahrung bieten.
Sehen sie dazu unten den Download für unsere Broschüre "Stadttiere".
Unten ist die Stelle, auf die der Pfeil im ersten Bild zeigt. Einer der ersten Junghasen im Februar 2015 drückt sich an der direkten Bebauung im Gartenbereich und läßt sich durch das Auftreten von Menschen nicht aus der Ruhe bringen. Er vertraut auf seine Tarnung und verließ erst bei einbrechender Dämmerung seine Sasse. Hier hatte er besseren Schutz vor Räubern. Wildtiere bevorzugen die Nähe von Menschen aus unterschiedlichsten Gründen.
Viele Wildtiere haben sich heute an die Nähe zum Menschen sehr gut angepasst. Unsere heute häufig viel naturnaher gestalteten Gärten und Parks laden sie geradewegs dazu ein. Marder und Fuchs, Reh, Hase und Kaninchen sind dabei nicht immer willkommen, haben hier aber häufig alles was sie brauchen. Dieser Prozess geht aber auch einher mit der stärkeren Zersiedelung und Nutzung unserer Naturflächen, auf denen es für das Wild immer enger wird.
DOWNLOAD: Hier finden Sie unsere interessante Broschüre "Stadttiere"