10.08.2017
Seit dem Herbst letzten Jahres traten Nutrias nicht nur in der Wümme, sondern bspw. plötzlich auch in Braken und Gräben in den Schutzgebieten des Bremer Blocklandes auf. Seit dem erfolgt eine rasente Vermehrung der invasiven Art, die auch durch unsere jetzt fast durchweg milden Winter nicht mehr zu stoppen ist. Der Bremer Deichverband stellte daraufhin einen Antrag zur Aufnahme der invasiven Art in die Liste der jagdbaren Arten, wie es bspw. schon seit 15 Jahren in Niedersachsen der Fall ist. In der kommenden Deputationssitzung soll darüber in Bremen abschließend entschieden werden. Vorab kann gegen die nicht heimischen Tiere per Ausnahmegenehmigung vorgegangen werden. Die vielfach von Gräben durchzogenen Bremischen Naturräume stellen einen idealen Lebensraum für die Tiere dar.
Aktuelle Schadbilder:
Die Nutria verursachen in dem gesamten Bereich der Alten Wettern und in den davon abgehenden breiten Gräben Unterhölungen und Verwerfungen der Uferbereiche. All diese Uferbereiche werden mit landwirtschaftlichen Maschinen befahren. Weiter wird die Ufervegetation stark befressen, was besonders im Winter stellenweise zu Kahlfraß führt. Dadurch verlieren die Uferstreifen ihre natürliche Stabilität und brechen stückweise in die Gräben ab. Die Gräben verschlammen stärker und schneller und müssen so häufiger ausgebaggert wreden, was zu einem großen Nachteil der darin lebenden, vielfach bedrohten Tier- und Pflanzenarten, geschieht. Streckenweise verändern sich schon heute die Pflanzengesellschaften. Der Bremische Deichverband hat erste Unterhöhlungen am Deichfuss an der Wümme festegestellt. Dieser Deich schützt das Land Bremen vor Hochwasser. Im Bereich der Außenbrake bei Schnaars in Niederblockland verschwinden große Schilfflächen durch Kahlfrass.
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